Sabine Gruber

Eingeführt von Evelyn Schertler Kaufmann

Bruno Daldossi, ein erfolgreicher Fotograf, der sich auf die Arbeit in Krisen- und Kriegsgebieten spezialisiert hat, gerät in eine veritable Sinnkrise, als ihn seine Gefährtin Marlis, eine Wiener Zoologin, verlässt. Er, Anfang Sechzig, geht nur noch sporadisch auf seine gefährlichen Missionen, verliert in der Erschütterung des Verlustes völlig den Halt. In seine Trauer mischen sich Fragen: Wieviel Wahrheit ist auszuhalten, wie ist mit dem Leid der Welt, das er auf seinen Bildern festhält, umzugehen, wieviel Nähe und Einfühlung für das Elend kann ein Mensch aushalten?

Grubers kühner Romantext erzählt mit äusserster Zuspitzung an Spannung von journalistischer Wahrheitsfindung und einem individuellen Schicksal. Sabine Gruber, geboren 1963 in Meran, lebt in Wien. Für ihre Romane Aushäusige (1996) und Die Zumutung (2003), Über Nacht, Stillbach oder die Sehnsucht (2011) sowie den Lyrikband Fang oder Schweigen (2002) erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, zuletzt den Österreichischen Kunstpreis für Literatur 2016. Platzreservationen:
nur beim Sekretariat der Literarischen Vereinigung Winterthur Eintritt:
Erwachsene: 20.- / SchülerInnen, Studierende, Kuturlegi: 10.- / Mitglieder: Eintritt frei Abendkasse jeweils ab 18:30 Uhr geöffnet.