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25.11.2019,19:30 - 21:30

Kenah Cusanit – «Babel»

(c) Peter-Andreas Hassiepen
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Eingeführt von Lisa Briner

Ein Bein in Kamillentee, eine Flasche Rizinusöl neben sich liegt Robert Koldewey in der Hitze des Ausgrabungshauses am Euphrat und versucht, sich vor der befürchteten Blindarmentzündung zu bewahren. Im Auftrag der Deutschen Orient-Gesellschaft soll der Archäologe in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg im heutigen Irak die Wiege der Zivilisation ausgraben: die Metropole Babylon mit ihrem sagenhaften Turm von Babel. Was das bedeutet, macht die Altorientalistin und Ethnologin Kenah Cusanit in Babel ebenso klug wie witzig greifbar: Zwar rührt sich der Forscher, dem das Pergamonmuseum Schätze wie das Ischtar-Tor verdankt, im Roman kaum von der Stelle. Doch entsteht vor unseren Augen ein Panorama von Mühsal und Euphorie der Ausgrabungen, der Zähigkeit von Verhandlungen mit arabischen Stammesführern und wilhelminischer Bürokratie, von der europäischen Vermessung und Eroberung der Welt durch die Wissenschaften zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Kenah Cusanit, geboren 1979, publizierte Essays und Gedichte. Ihr Debütroman Babel (2019) wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Sie lebt in Berlin.

Platzreservationen:
nur beim Sekretariat der Literarischen Vereinigung Winterthur

Eintritt:
Erwachsene: 20.- / SchülerInnen, Studierende & Kuturlegi: 10.- / Mitglieder: Eintritt frei