Doris Knecht

Eingeführt von Evelyn Schertler Kaufmann

Eine Frau allein in einem abgelegenen Haus in den Voralpen: Marian haust in unfreiwilliger, primitiver Autarkie. Früher, in der Stadt, hatte Marian Mode entworfen und lebte gut, dann trieb die Krise sie in den Bankrott. Der totale Rückzug wird für Marian zum Identitäts- und Überlebenskampf. Mühsam lernt sie sich zu versorgen, sie fischt, wildert und arrangiert sich in neuen, ambivalenten Abhängigkeiten. Im feinmaschigen Netz des Mikrokosmos Dorf feindet man die Aussenseiterin immer mehr an – beschimpft und bedroht muss Marian sich den Dingen stellen.

Stückweise enthüllt der Roman Marians existentiellen Sturz. In unverblümter Nonchalance erzählt die Autorin von einem archaischen, berührenden Selbstfindungsprozess und von einer berückend irritierenden Antiidylle auf dem Land als Spiegel zur brüchigen, bürgerlichen Welt. Doris Knecht, geboren in Vorarlberg, ist Kolumnistin und Schriftstellerin. Ihr erster Roman Gruber geht (2011) war für den Deutschen Buchpreis nominiert und wurde jüngst fürs Kino verfilmt. Für ihren viel gelobten Nachfolger Besser (2013) erhielt die Autorin den Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag. Sie lebt mir ihrer Familie in Wien und im Waldviertel.

Platzreservationen: nur beim Sekretariat der Literarischen Vereinigung Winterthur
Eintritt: Erwachsene: 20.- / SchülerInnen, Studierende, Kuturlegi: 10.- / Mitglieder: Eintritt frei
Abendkasse jeweils ab 19:00 Uhr geöffnet.