
China after Mao
China after Mao zeigt den Aufbruch Chinas zu einer führenden Wirtschaftsmacht aus der Sicht eines chinesischen Zeitzeugen: Der Pulitzer-Preisträger Liu Heung Shing hat als junger Fotojournalist die ersten Zeichen der Modernisierung nach Maos Tod im Jahr 1976 dokumentiert und die Auswirkungen der Wirtschaftsreform von 1978 auf den Alltag der chinesischen Bevölkerung in Bildern festgehalten. Die Aufnahmen, die zwischen 1976 und 1983 entstanden sind, wurden 2009 erstmals in Peking ausgestellt: Fotografie als Teil des kollektiven Gedächtnisses einer Nation. Mit den nötigen Hintergrundinformationen können auch wir die berührenden Bilder verstehen.
Liu Heung Shing, 1951 in Hongkong geboren, lebte von 1954 bis 1960 in Fuzhou in der chinesischen Provinz Fujian, bevor er wieder nach Hongkong zurückkehrte. Von 1971 bis 1975 studierte er Politikwissenschaft am Hunter College der City University of New York. Seine Ausbildung zum Fotografen absolvierte er als Assistent von Gjon Mili bei der Zeitschrift Life. 1976 kehrte er nach China zurück, wo er für das Time Magazine fotografierte. 1981 wechselte er als Pressefotograf in Peking zu Associated Press (AP), für die er von 1984 bis 1994 in den USA, in Indien, Südkorea und der ehemaligen Sowjetunion tätig war. Er und seine Kollegen des AP-Büros in Moskau wurden 1992 für die Berichterstattung über den Niedergang der Sowjetunion mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Liu ist Herausgeber mehrerer Bücher, u.a. des Bildbandes China, Portrait of a Country (Taschen, 2008) und zusammen mit Karen Smith Autor von Shanghai: a History in Photographs 1842 to Today (Shi Tu / Penguin 2010). Liu Heung Shing lebt in Peking.
«Kuratiert von Katri Burri»

Alexandra Blättler
Die Kunsthistorikerin und Kuratorin hat ihr Wissen und Können während dem Studium in unterschiedlichstem Umfeld bewiesen: so als Assistentkuratorin im migros museum für Gegenwartskunst Zürich, in der Kunsthalle St. Gallen sowie an der Biennale von Venedig. Von 2004 bis 2013 war Alexandra Blättler Kuratorin der Sitftung BINZ39 in Zürich. Von 2006 bis 2007 war sie im Fotomuseum Winterthur als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Im Anschluss daran war sie von 2007 bis 2008 am grossen Ausstellungsprojekt Shifting Identities zur zeitgenössischen Schweizer und internationalen Kunst des Kunsthaus Zürich kuratorisch beteiligt. Von 2010 bis 2012 hatte sie das *KURATOR-Stipendium der Gebert Stiftung für Kultur in Rapperswil inne. Seit 2012 ist sie als Kuratorin at large weiterhin für die Institution tätig. 2011 erhielt sie den Eidgenössischen Preis (Swiss Art Award) für Kunstvermittlung, nur zwei Jahre später das Stadtzürcher Stipendium für Kunstvermittlung. Gemeinsam mit Sabine Rusterholz hat sie 2014 die Klöntal Triennale ins Leben gerufen, die alle drei Jahre stattfinden soll. Ihr Fachwissen ist gefragt in nationalen und internationalen Jurierungen und Stiftungen. Seit 2019 leitet Alexandra Blättler die Sammlung des Kunstmuseums Luzern.
Bild: Dominik Zietlow/PD