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26.10.2010 - 23.12.2010

Tropical Gift – Oil and Gas in Nigeria

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Ausstellung im Forum für Dokumentarfotografie: 27. Oktober bis 23. Dezember 2010

Laut Opec war Nigeria im Jahr 2009 mit 2.2 Millionen Fass pro Tag der sechstgrösste Rohöl-Exporteur der Welt. Gemäss derselben Quelle verfügt das Land zudem über 2.8 Prozent der weltweit geschätzten Erdgasreserven. Dem Genfer Fotografen Christian Lutz ist es gelungen, in Nigeria Zugang zur abgeschirmten Welt der internationalen Energiekonzerne zu finden. Seine Fotos zeigen den Arbeitsalltag und die Freizeit von Mitarbeitern westlicher Unternehmen und ihren einheimischen Verhandlungspartnern.

Er zeichnet ein düsteres Bild von der Welt der Mächtigen im Erdöl- und Erdgasgeschäft. Umweltorganisationen gehen davon aus, dass in den letzten 50 Jahren fast 9 Millionen Fass Rohöl in die Gewässer des Nigerdeltas gelangt sind. Lecke Anlagen verseuchen Böden und Trinkwasser, Fisch- und Krabbenbestände werden reduziert, und die Existenzgrundlage der lokalen Bevölkerung ist bedroht. Sind alte, schlecht gewartete Pipelines für die Umweltverschmutzung verantwortlich oder Sabotageakte der Rebellengruppe Movement for the Emancipation of the Niger Delta (Mend)? Wer kennt die wahren Ursachen der ökologischen Katastrophe? Sicher ist, dass die reichen Bodenschätze des Nigerdeltas den einen grosse Vorteile und den anderen grosse Nachteile bringen.

Christian Lutz, 1973 in Genf geboren, besuchte von 1993-96 die Kunstschule Le 75 in Brüssel. Als Fotograf war er im Balkan, in Südamerika, Westafrika und in den USA unterwegs. Seine Arbeit Protokoll wurde 2007 mit dem Prix Nicolas Bouvier, dem Deutschen Fotobuch-Preis und dem ewz.selection-award ausgezeichnet. Der Grand Prix International de Photographie de Vevey 2010 ermöglichte ihm die Realisierung der Arbeit Tropical Gift – Oil and Gas in Nigeria. Christian Lutz lebt in Genf und ist Mitglied der Bildagentur Strates (Lausanne) und der Agence VU (Paris). Interview mit Christian Lutz

«Kuratiert von Katri Burri»