Finissage der Ausstellung von Vídeo nas Aldeias mit Führung und Kinoabend
Finissage:
17 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Prof. Dr. Michaela Schäuble, Direktorin des Instituts für Sozialanthropologie der Universität Bern, und Annette Amberg, Ausstellungskuratorin
Freier Eintritt.
Anmeldung: info@coalmine.ch
19.30 Uhr
Filmvorführung von Corumbiara: They Shoot Indians, Don’t They? (2009) von Vincent Carelli
und anschliessendes Zoom-Gespräch mit dem Regisseur
Dauer des Films: 117 Minuten, Portugiesisch mit englischen Untertiteln
Eintritt: CHF 10
Anmeldung für den Film über den Reservationsbutton hier auf der Webseite.
Zum Film:
Ein persönlicher Bericht über 20 Jahre Videoaktivismus in Corumbiara, einer Gemeinde im Westen Brasiliens. Um die Zerstörung des Lebensraums einer isolierten indigenen Gemeinschaft zu stoppen, muss ihre Existenz vor Gericht bewiesen werden. 1986 beteiligte sich der Filmemacher Vincent Carrelli zum ersten Mal an der Suche nach den Überresten eines indigenen Dorfs, das von einem Grossgrundbesitzer zerstört worden war. Leider reichten die gefundenen Indizien nicht aus, um vor Gericht Bestand zu haben. In den folgenden Jahren kehrte Carrelli mehrmals in die Region zurück, überzeugt davon, dass die Indigenen noch dort lebten, und entschlossen, diese Tatsache mit seiner Kamera festzuhalten. Der Film dokumentiert den Kontakt zwischen den Filmemacher:innen und einer Familie von der Canoé Gemeinschaft und enthält einzigartige Aufnahmen von einem der letzten Überlebenden einer unbekannten Gruppe. Aber die Aktivisten müssen auch enttäuschende Niederlagen gegenüber Landbesitzern, Holzhändlern und Grossgrundbesitzern sowie Gewalt hinnehmen. Letztlich stellt der Film auch die Frage nach der Legitimität der Jagd auf das Filmmaterial. Inwieweit ist es gerechtfertigt, in den Lebensraum von Menschen einzudringen, die jeden Versuch der Kontaktaufnahme scheuen – selbst wenn dieses Eindringen in der Absicht geschieht, sie vor grösseren Aggressionen von Aussen zu schützen?
Das Coalmine Café ist bis 19.30 Uhr geöffnet für Food & Drinks.
Annette Amberg
Annette Amberg kuratiert Ausstellungen und realisiert eigene künstlerische Projekte. Sie studierte Publizistik an der Universität Zürich sowie Fotografie und Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), der École cantonale d’art de Lausanne und der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Zuletzt war sie Co-Leiterin der Shedhalle in Zürich, wo sie die Ausstellungen «Die Versammlung» und «Studio Eine Phantastik» mitorganisierte. Während vier Jahren arbeitete sie als Assistenzkuratorin an der Kunsthalle Basel und war involviert in Ausstellungs- und Publikationsprojekte mit internationalen Künstler*innen wie Moyra Davey, Charlotte Moth, Sung Hwan Kim oder Marieta Chirulescu. Davor initiierte sie gemeinsam mit Fabian Marti den Offspace «Amberg&Marti» mit Ausstellungen von Pamela Rosenkranz, Lukas Wassmann, Ana Roldan, Florian Germann und weiteren. Ihre künstlerischen Arbeiten waren u.a. zu sehen am Istituto Svizzero in Rom, im Kunsthaus Glarus, im Helmhaus Zürich, an den Swiss Art Awards und im Aargauer Kunsthaus. Sie war Gastdozentin an der ZHdK, der HEAD in Genf sowie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. Seit August 2025 ist Annette Amberg als Direktorin im Kunsthaus Glarus tätig.
Archiv/Blog: fotografie.coalmine.ch
Foto: © Thi My Lien Nguyen (she/her)