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03.04.2017,19:30

Jonas Lüscher

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Eingeführt von Claudio Notz

Jonas Lüscher ist bereits mit seinem Erstling Frühling der Barbaren ein Achtungserfolg gelungen. In der raffinierten Novelle zur Finanzkrise geht er der Frage nach, wie man erzählerisch die Komplexität der globalen Welt bändigen könne. Ein unzuverlässiger Erzähler, der den unbequemen Fragen ausweicht, soll es richten und in einer Psychiatrie vom Einbrechen der Finanzkrise in ein Luxusresort in Tunesien berichten.

Mit Kraft wagt sich Jonas Lüscher an noch grössere Themen heran, an die Frage der Theodizee. Sie beschäftigt die Theologen seit Jahrhunderten: Warum lässt Gott das Böse zu, wenn er doch gut und Ursprung des Guten ist? Ausgerechnet diese Frage soll Richard Kraft, Rhetorikprofessor in Tübingen, einen Ausweg aus seiner Misere bieten. Sein alter Weggefährte István, Professor an der Stanford University, lädt ihn zur Teilnahme an einer wissenschaftlichen Preisfrage dorthin ein. In Anlehnung an Leibniz’ Antwort auf die Theodizeefrage soll in einem Kurzvortrag begründet werden, weshalb alles, was ist, gut ist und wir es dennoch verbessern können.

Komisch, präzise und böse erzählt Lüscher in diesem Roman von einem Mann, der sich selbst nicht versteht, und von einer zu jedem Tabubruch bereiten Machtelite, die scheinbar nichts und niemand aufhalten kann. Jonas Lüscher, geboren 1976 in der Schweiz, lebt in München. Dort arbeitete er als Dramaturg, Ethiklehrer und Lektor. 2011–2014 arbeitete er an der ETH Zürich. 2013 erschien seine Novelle Frühling der Barbaren. Platzreservationen:
nur beim Sekretariat der Literarischen Vereinigung Winterthur Eintritt:
Erwachsene: 20.– / SchülerInnen, Studierende, Kulturlegi: 10.– / Mitglieder: Eintritt frei Abendkasse jeweils ab 18:30 Uhr geöffnet.