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04.06.2018 - 16.06.2018

II (Caesura)

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Durch seine zahlreichen Kollaborationen der letzten Jahre kam Dominik Zietlow (*1988) regelmässig in Kontakt mit MusikerInnen aus aller Welt, die er mittels Foto- und Filmkamera begleitete. Dominik Zietlow interessiert hier das Nicht-Agieren oder Abwarten und Innehalten genauso, wie ihn das musikalische Spiel fasziniert.

Durch seine zahlreichen Kollaborationen der letzten Jahre kam Dominik Zietlow (*1988) regelmässig in Kontakt mit MusikerInnen aus aller Welt, die er mittels Foto- und Filmkamera begleitete. Fasziniert von der Welt des Tons (vgl. John Hassel, John Coltrane, Steve Reich oder Terry Riley) und der Improvisation, zeigt Zietlow in II (Caesura) die künstlerische Auseinandersetzung mit drei professionellen Schlagzeugern, die er ins Zentrum seiner ersten institutionellen Einzelausstellung rückt. Daraus entstand eine mehrteilige Videoarbeit, in der Bild und Ton eine ungeahnte Beziehung miteinander eingehen. Drei Videospuren dokumentieren drei Musiker, die zum ersten Mal als Trio eine improvisierte Session spielen. Einzige Vorgabe des Künstlers war die Spielstruktur.

Ein wichtiger Aspekt der künstlerischen Arbeit besteht darin, dass die Musiker nie in spielender Aktion zu sehen sind. Dominik Zietlow interessiert hier das Nicht-Agieren oder Abwarten und Innehalten genauso, wie ihn das musikalische Spiel fasziniert. Ein musikalisches Vakuum entsteht. Während die Tonebene den Raum beherrscht, sieht das Auge die musikalischen Zwischenmomente – die Sequenzen, in denen die Musiker in ihrem Spiel pausieren. Mit anderen Worten: Ton und Bild sind entkoppelt und fordern Ohr und Auge der AusstellungsbesucherIn heraus. Ein gleichermassen spannungsgeladenes Spiel zwischen Musikern und BetrachterIn nimmt seinen Lauf und so wird das Erspähen von musikalischen Finessen zur humorvollen Herausforderung.

Während die Akustik eine körperliche Präsenz unterstreicht, sucht das Auge vergeblich nach der Auflösung der jeweiligen Rhythmen. Oder aber konstruiert sich ein jeder die nicht gesehenen Bilder vor dem inneren Auge und ist in einem stetigen Dialog mit den auf der Leinwand zu sehenden pausierenden Spielern. Die vier filmischen Sequenzen unterscheiden sich zusätzlich durch unterschiedliche Distanzen zu den Musikern; in den Nahaufnahmen stehen Mimik und der unmittelbare wortlose Austausch der drei Protagonisten im Zentrum, das andere Mal sitzen die Musiker gut sichtbar hinter ihrem Schlagzeug und der direkte Bezug zum eigenen Instrument wird für den Betrachter erfassbar.

Im zweiten Raum inszeniert Dominik Zietlow eine klassische Kabinett-Situation. Zwei überdimensionierte Schlagzeugstöcke — in der Grösse des Künstlers — geben den soeben gehörten aber ungesehenen „Schlägen“ eine visuelle Körperlichkeit. In ihrer Übergrösse und fotografischen Exaktheit offenbaren die Bilder das intime Leben eines Objektes. Zum Schluss schliesst sich der Kreis, indem das akustische Erlebnis in den beiden Schlagstöcken die ultime Verkörperung und Materialisierung erfährt. Durch die Hängung werden Aspekte des Passiven und Aktiven erneut thematisiert.  || (Caesura) – Zäsur oder Schnitt – zeigt in der Verschränkung von akustischem und visuellem Raum das, was dazwischen liegt; das Verhältnis von Ausharren und Bewegung, zwischen Stille und Klang.

Eintritt: Kostenlos

Reservierung

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