BIG LITTLE WOMEN

Drei Generationen von Frauen rebellieren gegen patriarchalische Verbote. In ihrem filmischen Brief zollt die schweizerisch-ägyptische Regisseurin Nadia Fares ihrem Vater Tribut und erzählt von 75 Jahren Frauenkämpfen in Ägypten, dem Land ihres Vaters, und der Schweiz, dem Land ihrer Mutter, in dem sie aufgewachsen ist. Sie untersucht die Auswirkungen der patriarchalischen Traditionen im Osten und im Westen und zeigt sie als Spiegelbilder. Mutig, eigenwillig und unbedingt sehenswert.

Nach dem Tod ihres Vaters reist Nadia Fares regelmässig in ihre zweite Heimat Ägypten. Sie besucht ihre Verwandten und taucht zugleich in die Geschichte der ägyptischen Frauenbewegung ein. In den 1950er- und 1960er-Jahren gab es eine Befreiung von vielen traditionellen Zwängen – diese Freiheiten gingen nach dem Arabischen Frühling wieder verloren. Parallel dazu erzählt Fares die Geschichte ihrer Eltern, die zu einer Zeit heirateten, als eine Ehe zwischen einem Ägypter und einer Schweizerin noch tabu war. Nadia Fares porträtiert drei Generationen von Frauen, die für ihre Rechte einstehen, auf deren Fortschritte jedoch oft entmutigende Rückschläge und Resignation folgen. Sie macht deutlich, wie die Geschichte der Frauenkämpfe mit den politischen und sozialen Veränderungen der gesamten Nation verwoben ist.