
Vortrag und Ausstellungsrundgang mit Rena Onat und Aykan Safoğlu
Programm:
Vortrag von Rena Onat
Im Anschluss Rundgang durch die Ausstellung mit Aykan Safoğlu, Rena Onat und Annette Amberg, Kuratorin der Coalmine
Der Anlass findet auf Englisch statt.
Freier Eintritt.
Rena Onat wird eine genaue Lektüre von Aykan Safoğlus Kurzfilm Kırık Beyaz Laleler [Off- White Tulips] (2013) präsentieren. Der Film ist eine Auseinandersetzung mit James Baldwins Aufenthalt in Istanbul, den Aykan wiederum auf sehr sensible und intime Weise mit seiner eigenen Biografie, seiner Familie, der türkischen Geschichte und der türkischen Populärkultur verwebt. So entsteht ein transhistorischer Dialog, und marginalisierte Geschichten werden „un-archived“, wie Rena argumentiert. Wie kann die historische Bedeutung von James Baldwin, insbesondere seine Bedeutung für Schwarze Menschen, Black Queers und Queers of Color, in der Gegenwart „un-archived“, gezeigt und erinnert werden?
Rena Onat ist Kunst- und Medienwissenschaftlerin und interessiert sich für Queer of Color Kritik in der visuellen Kultur. Sie positioniert sich als türkeistämmige Femme of color und arbeitete in ihrer Doktorarbeit zum Thema „Orientierungen. Queere Künstler_innen of Color und Verhandlungen von Disidentifikation, Überleben und Un-Archiving im deutschen Kontext“. Sie hat am Institut für Medienwissenschaft der HBK Braunschweig und im Helene-Lange-Kolleg Queer Studies und Intermedialität an der Uni Oldenburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet und ist Frauenbeauftragte an der weißensee kunsthochschule berlin.
Aykan Safoğlu zeigt seine Einzelausstellung „Ebbe/Flut“ in der Coalmine. Er erhielt seinen MFA in Fotografie von der Milton Avery Graduate School of the Arts am Bard College in NY/USA. Zwischen 2014 und 2018 hatte er Aufenthaltsstipendien an Institutionen wie Akademie Schloss Solitude, Ashkal Alwan und Rijksakademie van beeldende kunsten. 2013 wurde er bei den 59. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen mit dem Grossen Preis der Stadt Oberhausen ausgezeichnet und 2021 mit dem Birgit Jürgenssen Preis. Aykan Safoğlu ist derzeit ein PhD-Kandidat an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Annette Amberg
Annette Amberg kuratiert Ausstellungen und realisiert eigene künstlerische Projekte. Sie studierte Publizistik an der Universität Zürich sowie Fotografie und Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), der École cantonale d’art de Lausanne und der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Zuletzt war sie Co-Leiterin der Shedhalle in Zürich, wo sie die Ausstellungen «Die Versammlung» und «Studio Eine Phantastik» mitorganisierte. Während vier Jahren arbeitete sie als Assistenzkuratorin an der Kunsthalle Basel und war involviert in Ausstellungs- und Publikationsprojekte mit internationalen Künstler*innen wie Moyra Davey, Charlotte Moth, Sung Hwan Kim oder Marieta Chirulescu. Davor initiierte sie gemeinsam mit Fabian Marti den Offspace «Amberg&Marti» mit Ausstellungen von Pamela Rosenkranz, Lukas Wassmann, Ana Roldan, Florian Germann und weiteren. Ihre künstlerischen Arbeiten waren u.a. zu sehen am Istituto Svizzero in Rom, im Kunsthaus Glarus, im Helmhaus Zürich, an den Swiss Art Awards und im Aargauer Kunsthaus. Sie war Gastdozentin an der ZHdK, der HEAD in Genf sowie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel.