
Alp – Porträt einer verborgenen Welt
Mehrere Sommer lang hat die Fotografin Vanessa Püntener fünf Bergbauernfamilien im Kanton Uri auf ihre Alpen begleitet. Sie ist in die Heimat ihres Urgrossvaters, Ambros Püntener, zurückgekehrt, der vor 100 Jahren den „Alpinspektionsbericht der Korporation Uri“ verfasste, in dem er schrieb: „Die Alp Waldnacht bildet ein von Westen nach Osten sich hinziehendes Bergtal, ist zufolge ihrer Lage windgeschützt und hat ein mässiges Klima.“ Mit der gleichen liebevollen Präzision wie der Text ihres Urgrossvaters erzählen die Bilder von Vanessa Püntener von den Sommermonaten auf der Alp, von der Beziehung der Älpler zur Natur und zu den Tieren, von der Lebenswelt der Frauen, den Küchen in den Alphütten und den Stuben mit den religiösen und weltlichen Devotionalien. Die Landschaft des Bergtals wird in dickem Nebel gezeigt, in dunstigem Licht, beim ersten Sonnenstrahl nach einem Gewitter oder im Schnee. „Die Älpler möchten, dass ihre Lebensumstände nicht idealisiert, sondern realistisch dargestellt werden“, sagt Vanessa Püntener. Es ist das fotografische Porträt einer verborgenen Welt entstanden, die langsam verschwinden wird.
Vanessa Püntener (geboren 1973) studierte Philosophie, Englisch und Filmwissenschaft an der Universität Zürich, bevor sie 1995 bis 1997 das Studium Film/Video an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich, absolvierte. 1997 bis 2001 studierte sie Fotografie an der Akademie der musischen Künste, FAMU, in Prag. Sie ist freischaffende Fotografin und lebt mit ihrer Familie in Winterthur (www.vanessapuentener.ch). Das Stipendium Urner Werkjahr 2005 hat die Langzeitstudie Alp ermöglicht. Für die grosszügige Unterstützung dieser Ausstellung danken wir der Dätwyler Stiftung, der Korporation Uri, der Otto Gamma Stiftung und der STEO Stiftung. Vernissage: Dienstag, 16. Januar 2007, 18.30 Uhr, CoalMine Fotogalerie Winterthur Zur Ausstellung von Vanessa Püntener ein Beitrag auf Art-TV
Zur Homepage von Vanessa Püntener
Weitere Informationen: Katri Burri (Kuratorin), 044 251 65 26, katri.burri@bluewin.ch

Alexandra Blättler
Die Kunsthistorikerin und Kuratorin hat ihr Wissen und Können während dem Studium in unterschiedlichstem Umfeld bewiesen: so als Assistentkuratorin im migros museum für Gegenwartskunst Zürich, in der Kunsthalle St. Gallen sowie an der Biennale von Venedig. Von 2004 bis 2013 war Alexandra Blättler Kuratorin der Sitftung BINZ39 in Zürich. Von 2006 bis 2007 war sie im Fotomuseum Winterthur als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Im Anschluss daran war sie von 2007 bis 2008 am grossen Ausstellungsprojekt Shifting Identities zur zeitgenössischen Schweizer und internationalen Kunst des Kunsthaus Zürich kuratorisch beteiligt. Von 2010 bis 2012 hatte sie das *KURATOR-Stipendium der Gebert Stiftung für Kultur in Rapperswil inne. Seit 2012 ist sie als Kuratorin at large weiterhin für die Institution tätig. 2011 erhielt sie den Eidgenössischen Preis (Swiss Art Award) für Kunstvermittlung, nur zwei Jahre später das Stadtzürcher Stipendium für Kunstvermittlung. Gemeinsam mit Sabine Rusterholz hat sie 2014 die Klöntal Triennale ins Leben gerufen, die alle drei Jahre stattfinden soll. Ihr Fachwissen ist gefragt in nationalen und internationalen Jurierungen und Stiftungen. Seit 2019 leitet Alexandra Blättler die Sammlung des Kunstmuseums Luzern.
Bild: Dominik Zietlow/PD