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18.04.2007 - 14.07.2007

Staumauer am Jangtse

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Im Rahmen einer Langzeitreportage über Umweltmigranten hat Pierre Montavon auf der grössten Baustelle Chinas fotografiert, bei der Staumauer am Jangtse. Der Stausee bei den Drei Schluchten wird mit einer Länge von 663 Kilometern und einer maximalen Tiefe von 175 Metern zahlreiche Städte und Dörfer überfluten. Laut chinesischen Behörden müssen 1,3 Millionen Bewohner umgesiedelt werden. Unabhängige Experten schätzen die Zahl auf 2 Millionen. Die Fotografien von Pierre Montavon machen das gigantische Ausmass des Exodus sichtbar. Sie zeigen die Ruinen der verlassenen Städte, den Transport von Mobiliar über steile Geröllhalden, die Bewohner, die ihre alten Häuser abreissen, um mit den Backsteinen ein paar hundert Meter weiter oben ein neues Haus zu bauen, den steigenden Wasserspiegel und die Wohnblocks der neuangelegten Städte.

Als Ergänzung sind Aufnahmen der Reportage „Sihlsee“ aus der Sammlung der Fotostiftung Schweiz zu sehen: Der renommierte Fotograf Hans Staub dokumentierte in den 1930er – Jahren die Umsiedlung der Bauernfamilie Steinauer und die Einweihung der Staumauer am Sihlsee.

Pierre Montavon (geboren 1970) studierte Fotografie an der Ecole supérieure d’arts appliqués in Vevey bevor er beim Schweizer Fernsehen eine Ausbildung als Kameramann absolvierte. Als freischaffender Fotograf spezialisierte er sich auf Langzeitreportagen und wurde bekannt mit seiner Arbeit über Justo Gallego Martínez, den Erbauer einer Kathedrale in Madrid. Die Fotografien von Pierre Montavon wurden in der Fotostiftung Schweiz (2000), im Kunsthaus Bregenz (2001) und im Musée jurassien d’art et d’histoire (2005) ausgestellt. Er ist Mitglied der Bildagentur Strates und lebt in Delémont (www.strates.ch). Mauer – Gedanken zur Ausstellung von Pierre Montavon Staumauer am Jangtse – von Beat Wieser

«Kuratiert von Katri Burri»