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18.11.2021,18:30 - 21:00

Vídeo nas Aldeias: An Audiovisual Movement by and Among Indigenous Peoples in Brazil

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“Eine Videokamera ist wie eine Axt oder eine Machete; sie ist wie jedes andere Werkzeug, das wir von den Weissen haben und so einsetzen, wie wir es brauchen.“ (Ashaninka-Filmemacher Wewito Piayãko)

Die Coalmine präsentiert einen Überblick über das 35-jährige Schaffen von Vídeo nas Aldeias (Video in den Dörfern). 1986 von dem brasilianischen Aktivisten Vincent Carelli gegründet, produziert das Kollektiv Filme und Fotografien in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen indigenen Völkern Brasiliens, etwa den Xavante, den Guarani Kaiowá und den Ashaninka. Ethische Fragen und ästhetische Entscheidungen sind in ihren Produktionen eng verwoben. Rituale, Mythen und Alltagsgeschehnisse sind ebenso Thema der Filme wie politische Demonstrationen und Erfahrungen im Umgang mit der weissen Bevölkerung. Die Filme entstehen in einem aufwändigen kollektiven Prozess, indem das gefilmte Material der Gemeinschaft vorgeführt, diskutiert und gegebenenfalls neu editiert wird. Das Bild wird hier als einen Raum der Beziehung, des Austauschs, des Konflikts und der Gemeinsamkeiten angesehen und beteiligt sich am Prozess der Selbstzuschreibung und Selbstbestimmung jedes Volkes. Vídeo nas Aldeias bildet indigene Filmemacher*innen aus, produziert Bildungsmaterialien und zeigt die entstandenen Filme im brasilianischen Fernsehen und auf internationalen Filmfestivals, um einer kolonialen Vorstellungswelt entgegen zu wirken und die kulturelle Vielfalt und Identität der indigenen Völker Brasiliens aufzuzeigen.

In Kooperation mit CULTURESCAPES 2021 Amazonia.

Kuratiert von

Annette Amberg

Annette Amberg kuratiert Ausstellungen und realisiert eigene künstlerische Projekte. Sie studierte Publizistik an der Universität Zürich sowie Fotografie und Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), der École cantonale d’art de Lausanne und der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Zuletzt war sie Co-Leiterin der Shedhalle in Zürich, wo sie die Ausstellungen «Die Versammlung» und «Studio Eine Phantastik» mitorganisierte. Während vier Jahren arbeitete sie als Assistenzkuratorin an der Kunsthalle Basel und war involviert in Ausstellungs- und Publikationsprojekte mit internationalen Künstler*innen wie Moyra Davey, Charlotte Moth, Sung Hwan Kim oder Marieta Chirulescu. Davor initiierte sie gemeinsam mit Fabian Marti den Offspace «Amberg&Marti» mit Ausstellungen von Pamela Rosenkranz, Lukas Wassmann, Ana Roldan, Florian Germann und weiteren. Ihre künstlerischen Arbeiten waren u.a. zu sehen am Istituto Svizzero in Rom, im Kunsthaus Glarus, im Helmhaus Zürich, an den Swiss Art Awards und im Aargauer Kunsthaus. Sie war Gastdozentin an der ZHdK, der HEAD in Genf sowie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel.