
Alpen Alpes Alpi
Natur- und Kulturlandschaft sind das Thema der neuesten Arbeit des welschen Fotografen Matthieu Gafsou. Er zeigt die Schweizer Alpen in einem romantischen Licht, als ideale Natur, authentisch und wunderbar. Parallel dazu dokumentiert er, wie die Menschen die Landschaft in Besitz nehmen, sie pflegen und benützen, verwandeln und vermarkten. Mit der Entwicklung der Tourismus-Industrie im frühen 19. Jahrhundert hat sich das Bild der Alpen fundamental geändert. Die Landschaft ist nicht mehr primär Lebensgrundlage der Bergbauern, sondern Erholungsraum für Feriengäste aus dem In- und Ausland. Überall sind die Spuren unserer Zivilisation ablesbar. Nur auf dem Bild des Piz Cambrena und des Piz Nair in Graubünden scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. „Bei dieser Arbeit habe ich ausgenützt, was für mich die Kraft des Mediums Fotografie ausmacht: die Spannung zwischen dem Künstlerischen und dem Dokumentarischen, sagt Matthieu Gafsou.
Gafsou (*1981) studierte von 2000 bis 2006 Filmwissenschaft an der Universität Lausanne wo er mit der Masterarbeit „Corps et idéologie: Triumph des Willens (1935) de Leni Riefenstahl“ abschloss. Von 2006 bis 2008 absolvierte er den Lehrgang Fotografie an der Ecole d’Arts Appliqués de Vevey. Seither wurden seine Arbeiten mehrmals ausgestellt
«Kuratiert von Katri Burri»

Alexandra Blättler
Die Kunsthistorikerin und Kuratorin hat ihr Wissen und Können während dem Studium in unterschiedlichstem Umfeld bewiesen: so als Assistentkuratorin im migros museum für Gegenwartskunst Zürich, in der Kunsthalle St. Gallen sowie an der Biennale von Venedig. Von 2004 bis 2013 war Alexandra Blättler Kuratorin der Sitftung BINZ39 in Zürich. Von 2006 bis 2007 war sie im Fotomuseum Winterthur als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Im Anschluss daran war sie von 2007 bis 2008 am grossen Ausstellungsprojekt Shifting Identities zur zeitgenössischen Schweizer und internationalen Kunst des Kunsthaus Zürich kuratorisch beteiligt. Von 2010 bis 2012 hatte sie das *KURATOR-Stipendium der Gebert Stiftung für Kultur in Rapperswil inne. Seit 2012 ist sie als Kuratorin at large weiterhin für die Institution tätig. 2011 erhielt sie den Eidgenössischen Preis (Swiss Art Award) für Kunstvermittlung, nur zwei Jahre später das Stadtzürcher Stipendium für Kunstvermittlung. Gemeinsam mit Sabine Rusterholz hat sie 2014 die Klöntal Triennale ins Leben gerufen, die alle drei Jahre stattfinden soll. Ihr Fachwissen ist gefragt in nationalen und internationalen Jurierungen und Stiftungen. Seit 2019 leitet Alexandra Blättler die Sammlung des Kunstmuseums Luzern.
Bild: Dominik Zietlow/PD