
Horizonville
Ausstellung im Forum für Dokumentarfotografie: Horizonville ist der Name einer Tankstelle in St-Maurice (VS), einer Station auf der Reise des Fotografen Yann Gross in eine geographisch nahe und doch weit entfernte Welt. Von Roadmovies inspiriert, war er per Moped im Rhonetal unterwegs, um den Lebensraum einer Randgruppe zu erkunden. Neben der Landstrasse entdeckte er Raststätten im Wild-West-Stil und Totempfähle. Er begegnete Lady Harley und Motorradfahrern, Cowboys, Line-Dancern und Swissdragstern beim Rennen auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Turtmann.
Die Aufnahmen von Yann Gross zeigen eine Gruppe von Menschen, die sich auf die eine oder andere Art auf den American Way of Life beziehen und sich so neue kulturelle Identitäten schaffen. Die fotografierten Menschen leben alle ihren eigenen amerikanischen Traum, den sie in die schweizerische Realität zu integrieren versuchen. Dabei bietet das Rhonetal ein kongeniales Bühnenbild für die ethnographischen Aufzeichnungen des Fotografen. Mit viel Empathie ist es Yann Gross gelungen, Zugang zu einer Lebenswelt zu finden, die wir ohne ihn wohl kaum je kennen lernen würden.
Yann Gross, 1981 in Vevey geboren, studierte an der Haute école d’art et de design in Lausanne (ECAL) von 2001-2005 Visuelle Kommunikation und von 2005-2007 Fotografie. Er ist freischaffender Fotograf und Mitglied der europäischen Künstlervereinigung „Piece of Cake (POC). www.yanngross.com“
«Kuratiert von Katri Burri»

Alexandra Blättler
Die Kunsthistorikerin und Kuratorin hat ihr Wissen und Können während dem Studium in unterschiedlichstem Umfeld bewiesen: so als Assistentkuratorin im migros museum für Gegenwartskunst Zürich, in der Kunsthalle St. Gallen sowie an der Biennale von Venedig. Von 2004 bis 2013 war Alexandra Blättler Kuratorin der Sitftung BINZ39 in Zürich. Von 2006 bis 2007 war sie im Fotomuseum Winterthur als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Im Anschluss daran war sie von 2007 bis 2008 am grossen Ausstellungsprojekt Shifting Identities zur zeitgenössischen Schweizer und internationalen Kunst des Kunsthaus Zürich kuratorisch beteiligt. Von 2010 bis 2012 hatte sie das *KURATOR-Stipendium der Gebert Stiftung für Kultur in Rapperswil inne. Seit 2012 ist sie als Kuratorin at large weiterhin für die Institution tätig. 2011 erhielt sie den Eidgenössischen Preis (Swiss Art Award) für Kunstvermittlung, nur zwei Jahre später das Stadtzürcher Stipendium für Kunstvermittlung. Gemeinsam mit Sabine Rusterholz hat sie 2014 die Klöntal Triennale ins Leben gerufen, die alle drei Jahre stattfinden soll. Ihr Fachwissen ist gefragt in nationalen und internationalen Jurierungen und Stiftungen. Seit 2019 leitet Alexandra Blättler die Sammlung des Kunstmuseums Luzern.
Bild: Dominik Zietlow/PD