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12.04.2006 - 15.07.2006

„Gegenüberstellung der Erinnerung“

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In seinen installativen Arbeiten stellt Nils Nova die räumliche Wahrnehmung des Betrachters in Frage. Der Künstler fotografiert Räume, etwa die leeren Ausstellungs¬räume einer Galerie oder die räumlichen Gegebenheiten in einem musealen Kontext, um dann die so entstandenen Abbilder als Fototapeten auf die reale Architektur zu applizieren. Diese Manipulation generiert einen fiktiven Raum, dessen Ausdehnun¬gen sich dem Betrachter erst durch genaue und intensive Betrachtung erschliessen. Nova erweitert die vorgefundenen räumlichen Dimensionen, löst sie auf oder kehrt sie gar um – wenn beispielsweise eine Ecke nicht mehr als hintere Begrenzung eines Raums gelesen werden kann, sondern umgestülpt zu sein und in den Raum hinaus¬zuragen scheint. Die perspektivischen Linien der fotografierten Architektur treffen auf diejenigen der realen Architektur und erzeugen leicht das Gefühl, dass der Raum in Bewegung geraten ist, dass sich der Boden langsam unter den Füssen zurückzieht. In seiner künstlerischen Auseinandersetzung befasst sich Nils Nova, zu dessen bevorzugten künstlerischen Medien neben der raumgreifenden Installation auch die Malerei zählt, mit dem uns umgebenden Raum im direkten wie im übertragenen Sinne und stellt letztlich die Frage nach der Beschaffenheit der Realität.

Nils Nova wurde 1968 in Santa Ana, El Salvador C.A. geboren, wo er auch einen Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte. Zwischen 1998 und 2001 besuchte er die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern. Nova hat seither an diversen Einzel- und Gruppenausstellungen teilgenommen und wurde für sein künstlerisches Schaffen bereits mehrfach ausgezeichnet.

Kurator: Pietro Mattioli

Kuratiert von

Alexandra Blättler

Die Kunsthistorikerin und Kuratorin hat ihr Wissen und Können während dem Studium in unterschiedlichstem Umfeld bewiesen: so als Assistentkuratorin im migros museum für Gegenwartskunst Zürich, in der Kunsthalle St. Gallen sowie an der Biennale von Venedig. Von 2004 bis 2013 war Alexandra Blättler Kuratorin der Sitftung BINZ39 in Zürich. Von 2006 bis 2007 war sie im Fotomuseum Winterthur als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Im Anschluss daran war sie von 2007 bis 2008 am grossen Ausstellungsprojekt Shifting Identities zur zeitgenössischen Schweizer und internationalen Kunst des Kunsthaus Zürich kuratorisch beteiligt. Von 2010 bis 2012 hatte sie das *KURATOR-Stipendium der Gebert Stiftung für Kultur in Rapperswil inne. Seit 2012 ist sie als Kuratorin at large weiterhin für die Institution tätig. 2011 erhielt sie den Eidgenössischen Preis (Swiss Art Award) für Kunstvermittlung, nur zwei Jahre später das Stadtzürcher Stipendium für Kunstvermittlung. Gemeinsam mit Sabine Rusterholz hat sie 2014 die Klöntal Triennale ins Leben gerufen, die alle drei Jahre stattfinden soll. Ihr Fachwissen ist gefragt in nationalen und internationalen Jurierungen und Stiftungen. Seit 2019 leitet Alexandra Blättler die Sammlung des Kunstmuseums Luzern.

Bild: Dominik Zietlow/PD