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09.04.2022,14:00 - 22:00

Aykan Safoğlu: Ebbe/Flut

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Am Samstag, den 9. April eröffnet der zweite Teil der Einzelausstellung Ebbe/Flut von Aykan Safoğlu (*1984, Istanbul) mit dem Titel Flut:

Programm:
14 Uhr Ausstellung geöffnet
16 Uhr Rundgang durch die Ausstellung mit Aykan Safoğlu und der Kuratorin Annette Amberg
18 Uhr Drinks & Dinner

Das Motiv der Bewegung ist zentral in Aykan Safoğlus künstlerischer Arbeit. Inhaltlich ebenso wie in der formalen Suche nach neuen bildnerischen Ausdrucksformen. In seinen fotografischen und filmischen Werken reflektiert er persönliche und kollektive Auswirkungen von Migration, Klasse und Geschlecht.

In der Videoarbeit Hundsstern steigt ab (2020) nimmt der Künstler seine Schuljahre in einem renommierten deutschen Jungengymnasium in Istanbul zum Anlass, um über Beziehungsgeflechte und Prägungen persönlicher wie politischer Art nachzudenken. Aykan Safoğlu arbeitet seinen persönlichen Bildungsweg und die Geschichte der Schule, die in der militärischen und strategischen Beziehung zwischen Deutschland und der Türkei fusst, kritisch auf. Seine retrospektive Erzählung verwebt er mit Bildern und Erinnerungen an einen Familienurlaub auf einer ägäischen Insel, die ebenfalls Ort geopolitischer Spannungen war.

Das zentrale Motiv der Bewegung wird auch im Ausstellungsformat selber reflektiert: die filmische Trilogie wird für den zweiten Teil der Ausstellung durch neue fotografische und filmische Arbeiten ersetzt, die sich thematisch aufeinander beziehen. Im Vordergrund steht hier ebenso das Nachdenken über das Vergessen und die Erinnerungskultur einer Gesellschaft sowie der Versuch einer Rekonstruktion und somit Aneignung von (queerer) Geschichte.

Aykan Safoğlu erhielt seinen MFA in Fotografie von der Milton Avery Graduate School of the Arts am Bard College in NY/USA. Zwischen 2014 und 2018 hatte er Aufenthaltsstipendien an Institutionen wie Akademie Schloss Solitude, Ashkal Alwan und Rijksakademie van beeldende kunsten. 2013 wurde er bei den 59. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen mit dem Großen Preis der Stadt Oberhausen ausgezeichnet. Aykan Safoğlu wurde 2021 mit dem Birgit Jürgenssen Preis ausgezeichnet und ist derzeit ein PhD-Kandidat an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Filmstill: Aykan Safoğlu, Untitled (Gülşen and Hüseyin), 2015. Courtesy der Künstler.

Kuratiert von

Annette Amberg

Annette Amberg kuratiert Ausstellungen und realisiert eigene künstlerische Projekte. Sie studierte Publizistik an der Universität Zürich sowie Fotografie und Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), der École cantonale d’art de Lausanne und der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Zuletzt war sie Co-Leiterin der Shedhalle in Zürich, wo sie die Ausstellungen «Die Versammlung» und «Studio Eine Phantastik» mitorganisierte. Während vier Jahren arbeitete sie als Assistenzkuratorin an der Kunsthalle Basel und war involviert in Ausstellungs- und Publikationsprojekte mit internationalen Künstler*innen wie Moyra Davey, Charlotte Moth, Sung Hwan Kim oder Marieta Chirulescu. Davor initiierte sie gemeinsam mit Fabian Marti den Offspace «Amberg&Marti» mit Ausstellungen von Pamela Rosenkranz, Lukas Wassmann, Ana Roldan, Florian Germann und weiteren. Ihre künstlerischen Arbeiten waren u.a. zu sehen am Istituto Svizzero in Rom, im Kunsthaus Glarus, im Helmhaus Zürich, an den Swiss Art Awards und im Aargauer Kunsthaus. Sie war Gastdozentin an der ZHdK, der HEAD in Genf sowie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel.